Mittwoch, 30. August 2017

das falsche schiff

Wer bin ich, wenn nicht so.
Wer soll ich sein, wenn nicht dieser Mensch.
Was soll ich werden, wenn nicht das.
Zwei offene Hände und ein ratloses Herz.
So stehe ich vor dem Spiegel, manchmal, wenn es spät ist und ich wieder mal nicht wusste, worüber ich schreiben kann.

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Ich beschalle mich neuerdings des Öfteren mit der neumodischen, heruntergewaschenen, oberflächlich aufgekratzten Chillhousetrap-Chainsmoker-Halsey-Hypnose, die auf spotify und YouTube vor sich hin plärrt.
Völlig bodenlos, inhaltslos, tiefenlos, so schweben diese scheinheiligen, intervallslosen Melodien in pastellrosa Wolken und ich schwebe ihnen hinterher, genauso inhaltslos und unaufhaltsam.
Und ich glaube so langsam, es ist eine Art des Lebens, diese Musik, diese Chillhouse-Hipstersounds, und sie führt mich in eine tiefe Krise, ganz ohne Tiefe.
Ich suche nach einem Kick, nach einem Hoch ohne das Tief. Oder vielleicht ein Tief im Hoch, oder ein Hoch im Tief, wenn ich denn wüsste, wo auf der Skala ich mich mit meinen benommenen Sinnen befinde.
Wie ein ausgewrungener Waschlappen hänge ich über der Bettkante um Elf Uhr dreiundvierzig, und dabei ist es egal, ob es draußen hell ist oder dunkel, ich fühle mich irgendwie verloren. Am falschen Ort zur falschen Zeit. Oder am richtigen Ort zur richtigen Zeit, aber trotzdem keine Ahnung.
Ich weiß, die Sterne gibt es immer, doch ich hab mich entschieden, darüber nicht zu träumen.
Stattdessen fließe ich vor mich hin im endlos rhythmischen Elektrotakt, der mir verspricht, alles wird gut, sowieso. Ich möchte eigentlich nur noch auf dem Teppich liegen und über Wolkenformen philosophieren, einatmen und ausatmen und einen Fick geben auf die Welt und ihre Laberein. Ich streite mich mit einem anderen Selbst, das gegen das ursprüngliche rebelliert.
Ich vs Ich.
Doch eigentlich bin ich doch mein eigener Boss, eigentlich bin ich doch badass, diszipliniert und habe die Dinge im Griff.
Habe diese Rebellion im Griff, habe sie brav erstickt, doch sie kommt immer mal wieder hervor und dann möchte ich am liebsten sofort in Substanzen ertrinken, bevor ich mich bloß mit ihr auseinandersetzen muss. Und wenn diese wilde Anna mir vor Augen erscheint, droht mein sicheres Gerüst zu bröckeln. Ich drohe wieder, zu fallen, und Gott verzeih mir nicht, ich möchte stark sein. Aber was bedeutet es? Was bedeutet alles?
Mir entfällt jegliche Erklärung für die Welt. Sie zerfließt und entrinnt mir in der Hand wie fein zermahlener Sand. Und ich halte es für in Ordnung, diesen Fakt im Schlaf zu vergessen.
Wer bin ich tatsächlich?
Was tue ich hier?
Möchte so gerne frei sein. Möchte so gerne den Tag damit verbringen, zu fühlen. Die Welt verstehen, die mich umgibt. Was gibt es alles, was ich nicht weiß.
Nichts davon kann die Schule mir jemals beibringen.
Möchte so gerne frei sein. Lieben im Sand von Kalifornien, weinen im Schnee von Montreal.
Doch lieber vergesse ich die Erde und lebe in meinem Dorf.
Denn hier ist alles einfach, trist, ja hier ist alles simpel.
Hier ist alles gleich.
Versuche liderlich, mich zu betäuben. Begebe mich in die Texte meines Geschichtsbuch, die Mathematikformeln, setze mir Ziele, von denen ich vermute, sie zu erreichen, wäre von Vorteil. Aber was geben mir 14 Punkte im Kunst Leistungskurs, wenn ich die wahre Kunst, die die Natur uns zeigt, nicht im Herzen trage? Was bringen mir 13 Punkte in Mathe, oder 12 in Geschichte, was bringen mir 8 Punkte in Biologie, wenn mein Kopf immernoch falsch herum auf meinem Hals sitzt? Wenn mein Herz immernoch von Pflastern zusammengehalten wird, weil ich nicht zurückgehen konnte, um die letzten Puzzlestücke aus Australien aufzusammeln?
Wie konnte ich diesen Sandsturm in meinem Herzen einfach stilllegen? Es sollte der Sturm sein, der mich dorthin bringt, wo ich doch hingehöre. Oder ist es noch nicht Zeit? Warum zieht es mich hinaus in die Ferne, wo ich doch weiß, dass ich hier sicher bin? Dass ich hier studieren kann, hier ein Netz habe, und Routinen, und eine Versicherung?
Wie ein ausgewrungener Waschlappen hänge ich über der Bettkante um Elf Uhr dreiundvierzig, und dabei ist es egal, ob es draußen hell ist oder dunkel, ich fühle mich irgendwie verloren.
Ich möchte doch bloß ein Leben führen, über das ich am Abend schreiben kann.


1 Kommentar:

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